Hans Peter Fuchs, Geschäftsführer Finanzen und Controlling der ebm-papst Gruppe, erklärt, wie ebm-papst mit Schuldenkrise und Währungsschwankungen umgeht
Was sind die Wachstumsziele von ebm-papst?
Ziel der ebm-papst Gruppe ist es, innerhalb dieser Dekade auf einen weltweiten Umsatz von zwei Milliarden Euro zu wachsen. Neben exzellenten Produkten brauchen wir dafür vor allem Finanzierungskraft, um in Kapazitätserweiterungen zu investieren. Geschäftsbedingt steigen natürlich auch die Forderungen, da den Kunden Zahlungsziele eingeräumt werden. Der Anstieg dieses „working capital“ ist nicht zu unterschätzen und bindet in der Regel einen erheblichen Geldbetrag. Der muss zur Verfügung gestellt werden, entweder durch Eigen- oder Fremdkapital. Beides erfordert eine gewisse „Mindestprofitabilität“ – einerseits, um aus eigener Kraft liquide zu sein, andererseits, damit Banken günstige Kredite gewähren.
Welche Faktoren gefährden dieses Wachstum?
Zukünftige Entwicklungen lassen sich derzeit nur schwer einschätzen. Das beginnt schon damit, dass wir weltweit mit Zahlungsströmen in rund 25 Währungen konfrontiert sind. Dazu kommt die unsichere Lage der Kapitalmärkte: Seit Beginn der Finanzkrise haben die Schwankungsbreiten von Wechselkursen – die sogenannten Volatilitäten – extrem zugenommen. Es gibt keine nachhaltigen Trends mehr, an denen wir uns langfristig orientieren könnten. Jüngstes Beispiel: die Schwäche von Euro und US-Dollar. Um das Währungsrisiko trotzdem so gering wie möglich zu halten, gilt es, planvolles Risikomanagement zu betreiben.
Welche Vorkehrungen trifft ebm-papst in dieser Hinsicht?
Kapitalabsicherung ist ein komplexes Thema, für das ein hoher Grad an Expertise notwendig ist. Aus diesem Grund hat die bm-papst Gruppe ein eigenes Treasury-Management etabliert, das entsprechend einer Finanzrichtlinie zentral für die Gruppe zuständig ist. Es erkennt frühzeitig Risiken und reagiert dann rechtzeitig mit dem adäquaten Gegeninstrument. Dies ist von enormer Bedeutung, denn schließlich benötigen wir einen großen Mehrumsatz, um einen entsprechenden ungeplanten Kursverlust auszugleichen. Intelligente Kursabsicherung ermöglicht uns eine gewisse Planungssicherheit und damit einen klaren Wettbewerbsvorteil.
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