© Illustration | Gernot Walter

Getrie­be­motor unter­stützt Heilung

Die Geräte von Ortho­rent unter­stützen gelähmte Pati­enten bei der Gene­sung. Entschei­dend dafür sind ein sensi­bler Getrie­be­motor und ein Inter­net­an­schluss.


Wer gelähmt ist, muss in Bewe­gung bleiben. „Pati­enten mit Lähmungs­er­schei­nungen, zum Beispiel nach Schlag­an­fällen, verlieren rasch an Muskel­sub­stanz, wenn sie sich nicht bewegen“, erklärt  Rovshan  Makhmudov,  Arzt  und  Geschäfts­führer des russi­schen Reha­ge­rä­te­her­stel­lers Ortho­rent. „Das erschwert die Rege­ne­ra­tion und führt oft zu Folge­er­kran­kungen. Bewe­gung ist eine gute Medizin!“

Die Trai­nings­ge­räte des Unter­neh­mens mit Haupt­sitz in Moskau unter­stützen Pati­enten dabei. Auf dem Modell „Moto“ trai­nieren sie die Bewe­gung von Armen und Beinen in drei Stufen: Der Elek­tro­motor bewegt die Glieder entweder komplett allein oder unter­stützt die Eigen­be­we­gung des Pati­enten. Und beim aktiven Trai­ning erzeugt der Motor einen indi­vi­duell einstell­baren Wider­stand, gegen den der Patient mit eigenen Kräften antrai­niert.

VarioDrive Compact schützt bei Krampf­an­fällen

Die Reha-Geräte mit Elek­tro­motor von Ortho­rent schützen den Pati­enten aktiv bei Krampf­an­fällen.

Eine dieser Anfor­de­rungen war, dass der Motor im Zusam­men­spiel mit der Steue­rung zuver­lässig erkennt, wann der Patient krampft. Dann muss er die Bewe­gung sofort unter­bre­chen, damit es nicht zu Verlet­zungen kommt. „Der VarioDrive Compact von ebm-papst war hier eine sichere Lösung, da die Steue­rungs­ein­gänge der Motor­elek­tronik genutzt werden können, um den Motor frei­zu­schalten und abzu­bremsen oder um die Dreh­rich­tung des Motors zu ändern“, sagt Makhmudov.

Anpas­sung des Motors auf Kunden­an­for­de­rungen

Ein weiteres wich­tiges Krite­rium war der Geräusch­pegel. Trai­nieren mehrere Pati­enten in einem Reha­raum, bedeutet Laut­stärke Stress für sie. „Viele leiden ja ohnehin schon an nervösen Zuständen“, gibt Makhmudov zu bedenken. „Ein leiser Betrieb ist für das Gelingen einer Reha ein wich­tiger Faktor, der oft unter­schätzt wird.“ Bei der Entwick­lung des „Moto“ griff Ortho­rent auf die tech­ni­sche Bera­tung durch ebm-papst in Russ­land zurück. „Wir sind in erster Linie Ärzte und keine Inge­nieure.  Darum  waren  wir  froh,  mit ebm-papst einen Projekt­partner zu haben, dem wir nur unsere Anfor­de­rungen zu nennen brauchten, um sofort zu bekommen, was wir wollten.“

Wichtig war für uns, dass der Elek­tro­motor leis­tungs­stark und trotzdem leicht und kompakt ist.

Rovshan Makhmudov, Ortho­rent

Zum Beispiel setzte das elek­tro­ni­sche Konzept des „Moto“ einen Motor mit Soll­wert­an­gabe mittels Frequenz voraus statt – wie meist üblich – mittels Span­nung. Die Tech­niker am ebm-papst Produk­ti­ons­standort St. Georgen stellten sich darauf ein und bestückten einfach die Leiter­platten der Motor­elek­tronik entspre­chend, bevor die Liefe­rung nach Russ­land ging. Auch die Form der Ausgangs­welle war Thema: Stan­dard­mäßig ist sie geformt wie ein „D“ und wird dadurch verdreh­si­cher.

Die Ritzel für die Zahn­riemen, die Ortho­rent verwenden wollten, passten hier jedoch nicht dazu. Also änderten die Inge­nieure die Wellen­form und empfahlen auch gleich noch eine Lösung, wie man sie trotz der Ände­rung verdreh­si­cher machen kann.

Der Doktor im Internet

Rovshan Makhmudov, Geschäftsführer von Orthorent. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Moskau stellt seit 2011 Geräte zur Reha bei Erkrankungen des Bewegungsapparates her.

Rovshan Makhmudov, Geschäfts­führer von Ortho­rent.

„Sehr wichtig war für uns, dass der Elek­tro­motor leis­tungs­stark und trotzdem leicht und kompakt ist“, sagt Makhmudov. „Denn unsere Geräte werden häufig trans­por­tiert.“ Erst recht, nachdem das russi­sche Gesund­heits­mi­nis­te­rium 2015 das welt­weit erste Programm zur fern­ge­steu­erten Reha von zu Hause  aus  star­tete. Russ­land ist ein  großes Land: Der Weg zur nächsten Reha­praxis ist oft weit.

Für viele Pati­enten ist es daher notwendig, Geräte ausleihen und zu Hause trai­nieren zu können. Damit sie dabei trotzdem ärzt­lich betreut werden können, hat der „Moto“ einen Inter­net­an­schluss. Mithilfe detail­lierter Proto­kolle der Trai­nings­ein­heiten über­wa­chen Ärzte vom Praxis­schreib­tisch aus die Fort­schritte der Pati­enten und können sogar während des Trai­nings die Einstel­lungen des Geräts für den Pati­enten opti­mieren. Auch hier spielt der Elek­tro­motor eine wich­tige Rolle.

Makhmudov: „Viele Produkte unserer Mitbe­werber arbeiten noch mit mecha­ni­schen Wider­ständen. Das erschwert den immo­bilen Pati­enten die Bedie­nung und über das Internet ist keine Anpas­sung der Belas­tungs­daten möglich.“

Hier sehen Sie den Motor im Einsatz (russisch)

Bitte füllen Sie folgende Felder aus: Kommentar, Name & E-Mail-Adresse (Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht). Bitte beachten Sie dazu auch unsere Datenschutzerklärung.