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Moto­ren­tausch im Däne­markt

Der iQ erobert Däne­marks Kühl­truhen


Torben Kirk­holt, Geschäfts­führer ebm-papst Däne­mark, kann entspannt lächeln. Endlich zahlt sich sein jahre­langer Einsatz aus: Die beiden größten däni­schen Super­markt­ketten setzen heute iQ-Motoren in ihren Kühl­theken ein und planen neue Märkte mit EC-Tech­no­logie. Mit einem von zwei däni­schen Kühl­the­ken­her­stel­lern hat sich der Umsatz um 50 Prozent erhöht, der andere ist seit kurzem Neukunde und schafft einen sechs­stel­ligen Umsatz – im Monat.

Dabei stand die Bezie­hung zwischen diesen herstel­lern und dem Motor anfangs unter keinem guten Stern. „Die OEMs hatten nicht die Erfah­rung, ihren Kunden ener­gie­ef­fi­zi­ente Geräte zu verkaufen. Für sie bedeu­tete ein drei­fach so teurer Motor auf den ersten Blick ein Verlust­ge­schäft“, beschreibt Kirk­holt die Schwie­rig­keit, den spar­samen Motor an die Kunden zu bringen. Auch die Instal­la­teure, die sich beim Endkunden um den tech­ni­schen Service kümmern, hielten sich zunächst zurück. Kein Wunder, muss der iQ- im Gegen­satz zum Q-Motor nicht mehr nach zwei, sondern erst nach zehn bis 15 Jahren Betrieb ersetzt werden. Und schließ­lich reagierten auch die Super­märkte selbst sehr zurück­hal­tend: „Die wurden in der Vergan­gen­heit schon so oft enttäuscht: Jeder hat einen grünen Kleber auf seinen Produkten, aber die wenigsten können das Verspre­chen, das dahin­ter­steckt, auch halten. ebm-papst schon“, betont Kirk­holt.

Großer Sparer im kleinen Ort

Doch um das zu beweisen, halfen Worte allein nicht weiter. Daher beschloss Kirk­holt, Fakten zu schaffen. Einem inter­es­sierten Instal­la­teur, der häufig in der Nieder­las­sung in Brøndby vorbei­schaute, um Ersatz­teile zu holen, führte man den iQ- und den Q-Motor im direkten Vergleich vor. Das enorme Spar­po­ten­zial über­zeugte den Tech­niker. Also bat ihn Kirk­holt, einen Super­markt zu finden, der an einem Austausch inter­es­siert wäre. Im kleinen Ort Skælskør wurde er fündig. „Ich habe schon vor Jahren nach Möglich­keiten gesucht, in meinem Super­markt Energie zu sparen”, berichtet Poul Holm, Geschäfts­führer des Super­Brugsen. „Mein Laden war zum Beispiel einer der ersten, der Schie­be­türen an den Kühl­theken hatte.“ Eine Maßnahme, mit der er rund 23.000 Euro jähr­lich spart.

Doch auch die 100 kleinen, strom­fres­senden Motoren, die die Lüfter in seinem Super­markt antreiben, hatte er schon seit Längerem im Visier. Die Entschei­dung, in einer Test-Kühl­truhe die bishe­rigen zwölf Antriebe durch die gleich großen iQ-Motoren zu ersetzen, erwies sich als gold­richtig: „Wir haben die Strom­auf­nahme der Test­truhe 14 Tage vor und 14 Tage nach dem Wech­seln messen lassen – der Verbrauch hat sich nahezu halbiert“, zeigt sich Holm begeis­tert. Daher lässt er die übrigen 88 Motoren nun auch schon vor dem nächsten turnus­mä­ßigen Tausch ersetzen. Durch die Ener­gie­ein­spa­rungen hat sich die Anschaf­fung nach zwei bis drei Jahren amor­ti­siert.

Sparen nach Zahlen

„Der Vorteil gegen­über dem Wett­be­werb ist zum einen unser tech­no­lo­gi­scher Vorsprung, vor allem aber, wie wir damit umgehen“, erklärt Torben Kirk­holt. Die Möglich­keit, den Endkunden nicht nur viel­ver­spre­chende Botschaften, sondern vor allem über­zeu­gende Zahlen aus dem Alltag zu liefern, brachte den Durch­bruch. Die Türen der großen Super­markt­ketten öffneten sich. „Vor diesem Projekt hatten wir keinerlei Zugang zum tech­ni­schen Personal der Endkunden, das darüber entscheidet, welcher Motor in die Kühl­truhen kommt. In nur drei Monaten haben wir uns da enorme Glaub­wür­dig­keit verschafft.“

Allein die Coop-Kette kann mit der Umstel­lung bis zu 14,5 Millionen Kilo­watt­stunden Strom im Jahr sparen. Hoch­ge­rechnet auf die beiden großen Ketten, Coop und Danish Super­market, wäre in ganz Däne­mark das Drei- bis Vier­fache an Einspa­rungen möglich – in etwa 21.000 Tonnen Kohlen­di­oxid. Dazu kommen auf jedes gesparte Kilo­watt der Motoren noch 0,33 weitere Kilo­watt Einspa­rung: Durch die gerin­gere Wärme­ent­wick­lung des iQ-Motors muss das Gebäude weniger stark klima­ti­siert werden. Und für Kirk­holt bietet das Inter­esse der Super­märkte noch einen weiteren stra­te­gi­schen Vorteil: Die verlangen nun ihrer­seits von den OEMs Geräte mit ener­gie­spa­render ebm-papst Tech­no­logie.

Der iQ-Motor

Bisher setzen Super­märkte als Antrieb der Venti­la­toren ihrer Kühl­möbel auf die in der Anschaf­fung güns­tigen, aber im Verbrauch teuren Q-Motoren. Der iQ-Motor weist dieselben äußer­li­chen Merk­male und Maße auf. Im Inneren zeigt der elek­tro­nisch kommu­tierte „intel­li­gente“ Antrieb aber seine riesigen Vorteile

  • bis zu 70 Prozent Ener­gie­ein­spa­rung
  • hohe Lauf­ruhe
  • längere Lebens­zeit

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  • Harald Reich sagte am :

    Was ist ein Q-Motor und was ist ein iQ-Motor und warum werden diese beiden nicht allge­mein bekannten Fach­be­griffe vor ihrer ersten Verwen­dung am Anfang dieses Arti­kels nicht erklärt? Dadurch fehlen zwei wich­tige Begriffe dem Leser, durch die dieser gesamte Artikel erst seinen Sinn bekommt.

    • philippnadig sagte am :

      Sehr geehrter Herr Reich,

      vielen Dank für Ihren Beitrag. Da haben Sie recht – wenn man täglich mit diesen Begriffen zu tun hat, vergisst man leicht, dass diese nicht unbe­dingt allge­mein bekannt sein müssen.

      Ein Q-Motor ist ein quadra­ti­scher Spalt­pol­motor.
      Der iQ-Motor ist ein Produkt­name von ebm-papst. Tech­nisch gesehen ist es ein EC-Motor (EC für elec­tro­ni­cally commu­tated), also ein bürs­ten­loser Gleich­strom­motor mit Kommu­tie­rungs­elek­tronik.

      Vielen Dank für den Hinweis und weiterhin viel Spaß beim Lesen!

      Mit freund­li­chen Grüßen, Ihr mag°-Team