Immer häufiger werden große Kühlräume mit zentralen Luftkühlern ausgestattet. Einen besonderen Typ stellt die Firma thermofin aus dem sächsischen Heinsdorfergrund her. „Ein Isolierkühler ist im Prinzip ein Container mit Klappen, in den ein Kühlaggregat eingebaut ist“, erklärt Michael Hanning, Regionalleiter des Außenbüros Halle/Saale von ebm-papst. Das Gerät befindet sich außerhalb des Kühlraums. Von dort wird der Isolierkühler an das Kühlhaus angeflanscht. Die Kälte, die der Isolierkühler in die Luft überträgt, wird dann durch die geöffneten Klappen in ein Kanalsystem und schließlich in das Kühllager geleitet. So geht im Lager selbst kein Platz verloren und es bleibt mehr Raum für Regale und Waren. Wie bei Isolierkühlern bislang üblich, setzte das Unternehmen für diese Anwendung doppelflutige Radialventilatoren mit Riementrieb und Frequenzumrichter ein.
Idee beim Rundgang
Bei einem Besuch in Heinsdorfergrund machten Michael Hanning und sein Vertriebskollegen Martin Schulz einen gemeinsamen Rundgang mit Frank Müller, technischer Leiter bei thermofin, durch die Fertigung. Dabei fielen den ebm-papst Mitarbeitern die in dem Isolierkühler verbauten riemengetriebenen AC-Ventilatoren auf. „Wir haben vorgeschlagen, doch über einen rückwärts gekrümmten GreenTech EC-Ventilator nachzudenken, da das Gerät so deutlich effizienter werden könnte“, erinnert sich Hanning. Die vorgeschlagene Lösung erforderte jedoch eine Überarbeitung des Isolierkühlers und das entsprechende Know-how. Der technikbegeisterte Frank Müller war von der Idee angetan und sagte zu, die Möglichkeit im Detail zu prüfen.
„Zunächst mussten wir herausfinden, welche Komponenten wir für den Ersatz des riemengetriebenen Ventilators brauchen“, erzählt Frank Müller. Dann schickte ebm-papst 3-D-Daten, mit denen der technische Leiter und sein Team den Isolierkühler am Computer umkonstruierten und verschiedene Anordnungen der Ventilatoren innerhalb des Geräts verglichen. Der Aufwand führte zu einer idealen Lösung: Neben Effizienz und Wartungsfreundlichkeit wurden auch die Luftführung und die Reinigungsmöglichkeiten des Wärmeübertragers deutlich verbessert. Nachdem die theoretische Konstruktion am PC abgeschlossen war, lieferte ebm-papst ein Muster des Radialventilators für einen Prototyp. Die Versuche und Messungen bestätigten deutliche Energieeinsparungen.
Der Lohn für die Arbeit
Während die Aufnahmeleistung des Isolierküh-lers mit den riemengetriebenen AC-Ventilatoren knapp 27 Kilowatt betrug, liegt sie nun bei nur noch 17 – um ganze 37 Prozent niedriger. Und auch der Geräuschpegel verringerte sich um 4,5 Dezibel. Zudem wurde der Isolierkühler zuverlässiger: Schmierintervalle entfallen, wodurch die Wartung vereinfacht wird – und durch den Wegfall des Riemens gehören Schlupfverluste der Vergangenheit an.
Die neue Bauweise mit den GreenTech EC-Ventilatoren konnte thermofin im Vergleich zu der herkömmlichen Lösung fast kostenneutral realisieren und der Umbau brachte weitere positive Effekte mit sich: Wegen der hohen Effizienz der Anlage erhielt das Unternehmen den Zuschlag, das Kühllager einer großen deutschen Supermarktkette auszustatten. Das erstmals eingesetzte, neue Endprodukt ist also bestens für den Markt geeignet, sodass sich thermofin die Schutzrechte an der Kombination der Komponenten eintragen ließ. „Besonders schön an dem Projekt war, dass der Kunde sich auf den Umbau des Isolierkühlers eingelassen hat und wir schließlich alle damit belohnt wurden, dass die erhoffte Einsparung realisiert wurde“, resümiert Michael Hanning.
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