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Frische Luft mit weniger Strom

Opti­mierte Lüftungen in Wohn­häu­sern sparen bis zu 75 Prozent Energie


Beim Kochen und Duschen, aber auch durch den Stoff­wechsel des Menschen entstehen zu Hause konstant Feuch­tig­keit und CO2. Um den Komfort und das Wohl­be­finden der Bewohner von Einfa­mi­li­en­häu­sern zu stei­gern, kann eine kontrol­lierte mecha­ni­sche Lüftung den Luft­aus­tausch rund um die Uhr sichern. Sie leitet neben Gerü­chen auch Feuch­tig­keit ab, die Schim­mel­bil­dung begüns­tigt und Schäden an der Bausub­stanz verur­sa­chen kann.

Seit 1969 werden in Frank­reich in derar­tigen Anlagen jähr­lich mehrere Hundert­tau­send Venti­la­toren vom Typ R2E190 und R2E140 instal­liert. Der Verbrauch einer solchen Anlage liegt für ein Haus mit vier Zimmern in der Größen­ord­nung von 35 WTh-C (WTh-C = Durch­schnitts­ver­brauch in einer Stunde bei hoher Geschwin­dig­keit und in 23 Stunden bei nied­riger Geschwin­dig­keit). Der Gesamt­durch­satz beträgt 200 bis 250 m³/h. Dieses System ist sehr effi­zient, aller­dings ist der Strom­ver­brauch gerade bei stei­genden Strom­preisen nicht zu vernach­läs­sigen.

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Entlüf­tungs­kasten der Firma Aldes. Der einge­setzte Radi­al­ven­ti­lator wird von einem Ener­gie­spar­motor ange­trieben

Zur Redu­zie­rung des Strom­ver­brauchs gibt es zwei Lösungen: Die Redu­zie­rung des Strom­ver­brauchs des Venti­la­tors selbst und die Rege­lung des Venti­la­tor­durch­satzes je nach Raum­nut­zung. Durch Einsatz von EC-Venti­la­toren und insbe­son­dere von Motoren des Typs ESM ( R1G160 ) kann der Strom­ver­brauch beträcht­lich verrin­gert werden. Ebenso redu­ziert eine Durch­satz­re­ge­lung in Abhän­gig­keit von der Raum­nut­zung den Ener­gie­ver­brauch. In den Zeiten, in denen die Räume nicht belegt sind und die Belas­tung gering ist, besteht nur ein mini­maler Bedarf, Luft abzu­führen. In herkömm­li­chen Systemen kann der Nutzer über einen Schalter den Luft­durch­satz nach Wunsch regu­lieren. In modernen Systemen erfolgt die Ände­rung des Luft­durch­satzes in Abhän­gig­keit vom Feuch­tig­keits­ge­halt der abge­zo­genen Luft durch allmäh­li­ches Öffnen der Luft­ab­zugs­öff­nungen (Verrin­ge­rung des Druck­ver­lusts durch inte­grierten Geber).

Der Einsatz von EC-Venti­la­toren und Durch­satz­re­ge­lung in Abhän­gig­keit von der Raum­nut­zung ermög­licht einen Strom­ver­brauch von etwa acht WTh-C. Das heißt, der Strom­ver­brauch kann im Vergleich zu einem Stan­dard­system um fast 75 Prozent redu­ziert werden! Dies wird sich auch auf die Heiz­kos­ten­rech­nung auswirken, trägt doch das System zur Verbes­se­rung der ener­ge­ti­schen Leis­tungen des Bauwerks bei. So können die Heiz­kosten um zehn bis 15 Prozent gesenkt werden.

Noch weiter entwi­ckelte Systeme können die in der Abluft enthal­tene Wärme­menge rück­ge­winnen, um damit wiederum die Zuluft anzu­wärmen. Das Vorhan­den­sein eines Wärme­tau­schers führt jedoch zu höheren Druck­ver­lusten. Zum Einsatz gelangt deshalb ein Venti­lator vom Typ R3G140. Dieses Prinzip wird der Richt­linie 2009/125/EG des Euro­päi­schen Parla­ments, in der eine Erhö­hung der Ener­gie­ef­fi­zienz um 20 Prozent und eine Redu­zie­rung der Treib­haus­ef­fekte um 20 Prozent ange­strebt werden, in vollem Umfang gerecht.

Das Prinzip

EntlueftungsprinzipEin einge­hauster Venti­lator, in der Regel im Dach­ge­schoss aufge­stellt, wird über ein Leitungs­netz mit Luft­ab­zugs­öff­nungen verbunden, die in den „konta­mi­nierten Räumen“ (Bad, Toilette und Küche) instal­liert werden. Dadurch herrscht in diesen Räumen im Vergleich zum Außen­be­reich ein Unter­druck von einigen Pascal. Die von außen einströ­mende Frisch­luft tritt über Luft­ein­tritts­öff­nungen in die „unver­sehrten“ Räume ein. Dazu zählen Schlaf-, Wohn- oder Esszimmer.

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