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Neues ebm-papst Werk produ­ziert Brenn­wert­technik

Die Ökode­sign-Richt­linie 2009/125/EG der Euro­päi­schen Union und ein Ener­gie­ef­fi­zi­enz­label krem­peln jetzt auch die Heizungs­branche kräftig um. ebm-papst hat sich mit einem neuen Produk­ti­ons­werk darauf vorbe­reitet.


Brenn­wert- oder Heiz­wert­technik? Diese Frage stellt sich seit dem 26. September 2015 nicht mehr. Es ist der Tag, an dem eine weitere Durch­füh­rungs­maß­nahme der Ökode­sign-Richt­linie der Euro­päi­schen Union wirksam wurde. Die seit 2009 geltende Richt­linie soll den Kampf gegen den Klima­wandel weiter voran­treiben, indem sie Ener­gie­schleu­dern Schritt für Schritt den Garaus macht. Mit dem Inkraft­treten der neuen Durch­füh­rungs­maß­nahme gelten nun auch wesent­lich stren­gere Maßstäbe an Öl- und Gas-Heiz­kessel, Wärme­pumpen und -spei­cher sowie Block­heiz­kraft­werke. So dürfen die Hersteller keine neuen Heiz­wert­ge­räte auf den Markt bringen, da sie zu viel Energie verschwenden.

Brenn­wert­technik erhöht Effi­zienz von Heiz­ge­räten

Ganz im Gegen­satz zur Brenn­wert­technik. Diese nutzt auch die Energie des im Abgas enthal­tenen Wasser­dampfs, die beim Heiz­wert­gerät unge­nutzt durch den Schorn­stein verpufft. Die Brenn­wert­technik ist im Grunde genommen nichts Neues: ebm-papst in Landshut entwi­ckelt und produ­ziert schon seit den 90er-Jahren effi­zi­ente Gebläse für die Heizungs­branche. „Die Brenn­wert­technik ist der Schlüssel zur Effi­zi­enz­stei­ge­rung der Heiz­ge­räte. Sie ermög­licht Einspa­rungen von bis zu 35 Prozent gegen­über der veral­teten Heiz­wert­technik und weist nied­ri­gere Emis­si­ons­werte auf“, sagt Stefan Brandl, Geschäfts­führer von ebm-papst Landshut. Es war also klar, dass mit dem Stichtag die Nach­frage nach Brenn­wert­ge­räten sprung­haft ansteigen würde und damit auch die nach den Kompo­nenten.

Moderne Montage von Gasge­bläsen und Gasven­tilen

Landshut_Gasventilproduktion

Nach nur neun Monaten Bauzeit konnten die Mitar­beiter mit der Gasven­til­pro­duk­tion starten.

Darauf wollte das Unter­nehmen vorbe­reitet sein und begann deshalb bereits im November 2014 mit dem Bau eines neuen Werks für die Produk­tion von Gasge­bläsen und -ventilen. „Wir sehen es als unsere Aufgabe, die Kunden pünkt­lich und zuver­lässig zu belie­fern. Für die erwar­tete Kapa­zi­täts­stei­ge­rung reichte unsere Produk­ti­ons­fläche aber nicht aus“, erklärt der Lands­huter Werk­leiter Karl Ruhland. Bereits neun Monate nach dem Spaten­stich konnten Mitar­beiter und Maschinen in das neue Werk ziehen. Auf insge­samt 5.000 Quadrat­me­tern sind drei Monta­ge­li­nien sowie Büros und Räume für Forschung und Entwick­lung unter­ge­bracht. Genug Platz also, um den erwar­teten Mehr­be­darf zu befrie­digen. „Nach dem Stichtag im September kam eine regel­rechte Bestell­welle auf uns zu. Ohne neue Produk­ti­ons­ka­pa­zi­täten hätten wir das nicht meis­tern können“, so Ruhland.

Nach­frage nach effi­zi­enten Brenn­wert­ge­räten wird weiter steigen

Die Nach­frage nach den ener­gie­ef­fi­zi­enten Brenn­wert­ge­räten wird auch lang­fristig steigen. Denn in Deutsch­lands Haus­halten schlum­mert ein riesiges Poten­zial. 40 Prozent des hiesigen Ener­gie­ver­brauchs entfallen laut Bundes­mi­nis­te­rium für Wirt­schaft und Energie auf den Gebäu­de­be­reich, ein Groß­teil davon verur­sacht durch die Wärme­er­zeu­gung. Dabei gibt es einen regel­rechten Moder­ni­sie­rungs­stau bei Heiz­ge­räten: Über fünf Millionen Anlagen sind veraltet und inef­fi­zient.

Wir sehen es als unsere Aufgabe, die Kunden pünkt­lich und zuver­lässig zu belie­fern.

Karl Ruhland, Werk­leiter bei ebm-papst Landshut

Die Bundes­re­gie­rung führte deshalb parallel zur Ökode­sign-Richt­linie auch für Heiz­ge­räte das bereits bekannte EU-Ener­gie­ef­fi­zi­enz­label ein. Damit will sie die Verbrau­cher moti­vieren, ihre alten Heiz­ge­räte durch effi­zi­ente zu ersetzen. Wie beispiels­weise bei einem Kühl­schrank auch, weist eine farbige Balken­skala die Ener­gie­ef­fi­zi­enz­klasse aus: Grün steht dabei für Effi­zienz, Dunkelrot für das Gegen­teil.

Landshut_Oekodesign_Richtlinie_Logistikzentrum

Das neue Werk 2 steht in unmit­tel­barer Nähe zum Logis­tik­zen­trum.

Seit dem 1. Januar 2016 sind Heizungs­in­stal­la­teure und Schorn­stein­feger berech­tigt, die Etiketten an Heiz­kes­seln, die älter als 15 Jahre sind, anzu­bringen. Ab 2017 sind sie sogar verpflichtet, dies zu tun. So wissen die Verbrau­cher gleich, ob sie unnötig Energie verschwenden. „Das Ener­gie­ef­fi­zi­enz­label wird dazu beitragen, den Moder­ni­sie­rungs­stau in der Heiz­technik aufzu­lösen“, ist Brandl über­zeugt. Mit dem neuen Werk in Landshut kann ebm-papst jeden­falls noch weitere Nach­fra­ge­stei­ge­rungen locker wegste­cken. Auch Ruhland ist da zuver­sicht­lich: „Momentan arbeiten wir noch im Zwei­schicht­be­trieb. Sollten mehr Bestel­lungen rein­kommen, können wir durch eine weitere Schicht den Produk­ti­ons­aus­stoß noch erhöhen.

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